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2020

Autor/-in:

Büchel Simon

Organspende fördern – Leben retten

Kritische Betrachtung einer Volksinitiative

Gesellschaftspolitik
Betreuer/-in:
Simone Albrecht
Schule:
Kantonsschule Im Lee
Fach: Gesellschaftspolitik
«Meine Arbeit verschaffte mir ein umfangreiches Wissen über das Schweizer Organspendewesen wie auch ein Verständnis für verschiedene Standpunkte zur postmortalen Organspende.»
Abstract

Die Maturitätsarbeit befasst sich mit einem hoch aktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema. Die im Oktober 2017 von Jeune Chambre Internationale (JCI) Riviera lancierte Volksinitiative «Organspende fördern – Leben retten» strebt eine Verfassungsänderung an. Es sollen andere Kriterien für die Organentnahme nach dem Tod einer Person gelten und die explizite Zustimmung ersetzt werden durch die vermutete Zustimmung (Widerspruchs-regelung), um eine höhere Zahl von Organspenden zu erreichen. Laut Statistiken der Organisation Swisstransplant starben 2018 in der Schweiz 68 Menschen, welche auf eine Organspende warteten. Wären hinreichend viele Organe verfügbar, könnten folglich jede Woche ein bis zwei Leben gerettet werden. Im internationalen Vergleich der postmortalen Organspenden-Zahlen schneidet die Schweiz mit 13.3 (2016) Spender*innen pro Million Einwohner*innen sehr schlecht ab. Nach weniger erfolgreichen Massnahmen wie Informationskampagnen zur Organspende soll nun die Widerspruchslösung das Problem lösen. 

Kern der Arbeit bildet die kritische Betrachtung der Widerspruchregelung und eine sorgfältige Diskussion unterschiedlicher Meinungen von bekannten Fachpersonen aus den Bereichen Medizin, Ethik und Politik. Die aufgezeigten unterschiedlichen Blickwinkel regen an, sich seine eigene Meinung zu bilden, machen aber auch klar, dass es durchaus schwerfallen kann, sich für ein klares Ja oder ein klares Nein zu entscheiden.