2020
Autor/-in:
Benninger Alexander
Gesichtsrekonstruktion des LB1
Eine paläopathologische Diskussion zur Klassifizierung des Homo Floresiensis
Biologie
Kaspar Schwarzenbach
Patrick Eppenberger
Kantonsschule Zürcher Unterland
Fach: Biologie
Abstract
Im Rahmen seiner Maturitätsarbeit setzte sich Alexander Benninger mit dem historischen, paläoanthropologischen Fund des LB1 von 2003 auseinander. Er erstellte eine Gesichtsrekonstruktion des einzigartigen Schädels anhand der wissenschaftlich anerkannten Manchester-Methode der Gesichtsrekonstruktion. So wird ein Beitrag zur bestehenden Kontroverse über die Einberufung einer neuen Homo-Art, des Homo Floresiensis, basierend auf diesem Fund, geleistet. Die Entdeckung der 60`000 bis 100`000 Jahre alten Knochenreste in der Liang Bua Höhle (LB) auf der Insel Flores sorgten für einen Disput unter Paläoanthropologen. Denn aufgrund seiner noch nie gesehenen morphologischen Merkmale konnten die Knochenfunde keiner bereits bekannten Homo- oder Australopithecus-Art zugewiesen werden. Dementsprechend folgte die Ernennung des Homo Floresiensis. Diese Entscheidung wird jedoch angefochten von Forschern, die diskutieren, dass es sich beim LB1 tatsächlich um einen Homo Sapiens mit einer Pathologie handelte.
Bei der Gesichtsrekonstruktion wurden Schritt für Schritt die einzelnen Weichteile des Gesichtes auf eine 3D-Kopie des ursprünglichen Schädels modelliert. Dabei wurden die Regeln der Anatomie und die morphologischen Vorgaben des Schädels strikt befolgt. So wurde ein realitätsgetreues Gesicht des untersuchten Hominiden angefertigt, an dem schliesslich die Hypothese, dass es sich beim LB1 um einen Homo Sapiens mit einen Down-Syndrom handelte, unterstützt werden konnte.