Skip to main content
Autor/-in:

Hübner Josepha

Nur eine Frage der Zeit

Entwicklung der Restaurierungsethik ab dem 19. Jahrhundert bis heute mit Fokus auf Firnisse und Gemäldereinigung

Betreuer/-in:
Mazzei Patrizia
Schule:
Liceo Artistico
Fach: Kunstgeschichte
Den Betrachter:innen eines Kunstwerkes ist oft nicht bewusst, wieviel Arbeit sich hinter dessen Erhaltung verbirgt. Ich habe mir in meiner Arbeit das Ziel gesetzt, die Vielschichtigkeit der Restaurierung und Konservierung aufzuzeigen.
Abstract

Die vorliegende Arbeit zeigt in einem ersten Schritt auf, wie sich die Restaurierung und Konservierung von Kunst und Kulturdenkmälern, seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis heute, in Europa entwickelt hat. Aus einer Nebentätigkeit von Künstler:innen entstand ein eigener Berufsstand, welcher sich zunehmend auch mit Ethikfragen konfrontiert sah. Begleitend zu diesem einleitenden Teil der Arbeit werden einzelne Begrifflichkeiten, zum Verständnis der restlichen Arbeit, den Leser:innen nähergebracht.
In einem zweiten Schritt werden die Eigenschaften von Firnissen und die damit verbundenen Herangehensweisen bei der Gemäldereinigung untersucht. Die Cleaning Controversy an der Londoner National Gallery, welche von 1940 bis 1965 andauerte, setzte sich eingehend mit diesem Thema auseinander und wird daher an dieser Stelle als prägendes Beispiel herangezogen. Die Restaurierungsethik spielt dabei eine massgebende Rolle und wird, unter Bezugnahme der wichtigsten internationalen Chartas und Konventionen sowie einschlägiger Schweizer Richtlinien, an dieser Stelle beschrieben.
Im letzten Teil der Arbeit sollen mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den Konservierungs- und Restaurierungsaktivitäten in der Schweiz und in England aufgezeigt werden. Die kulturellen Unterschiede der beiden Länder haben erwartungsgemäss einen gewissen Einfluss im Umgang mit den ethischen Grundsätzen. Aufgrund der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten und der zunehmenden Mobilität verlieren diese jedoch immer mehr an Bedeutung. Der sogenannte Minimaleingriff, welcher für möglichst behutsame Eingriffe steht, avanciert, jedenfalls in Europa, immer mehr zu einem universellen Grundsatz der Restaurierungsethik.