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2022

Autor/-in:

Petrini Siro

Die Pockenkrankheit in diversen süd- und ostasiatischen Mythologien

Betreuer/-in:
Julian Führer
2. Betreuer/-in:
Rezia Krauer
Schule:
Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene
Fach: Geschichte
Die Welt erschafft unsere Götter — nicht umgekehrt.
Abstract

Diese Arbeit widmet sich den verschiedenen Göttern und spirituellen Wesen Süd- und Ostasiens, die durch den Einfluss der Pockenkrankheit entstanden sind. Spezifisch fokussiert sie auf die Beschreibung und den Vergleich der Göttinnen T'ou-Shen Niang-Niang und Shitala aus China bzw. Indien sowie der japanischen Pockendämonen. Gemeinsame Motive werden beschrieben und es wird nach deren Ursache gesucht. Ebenfalls untersucht werden die Methoden, die von den jeweiligen Kulturen angewendet wurden, um die Krankheit zu heilen oder zu verhindern, mit spezifischem Fokus auf der Variolation, einer frühen Form der Pockenimpfung, und der red treatment, die besagt, dass die Farbe Rot helfe, die Krankheit zu bekämpfen. Als Informationsquelle dienten mir wissenschaftliche Artikel und Literatur aus dem Internet. Die Endresultate zeigen auf, dass menschliche Götterbilder, inklusive die der Pocken, auf evolutionsbiologisch-neurologischen Trieben basieren. Die Farbe Rot zum Beispiel wird unterbewusst als einschüchternd wahrgenommen und kann so im Kontext der Pocken als Abschreckung vor Ansteckung verwendet werden. Andere Symbole wie der Hund haben ihre Assoziation mit der Krankheit ihrem kulturellen und gesellschaftlichen Ruf als Beschützer zu bedanken. Im Zentrum der Götterwelt steht der Anthropomorphismus, die Angewohnheit des Menschen, in allen Dingen für ihn verständliche Absichten zu suchen.