Nur mit massivem Ausbau der Stromproduktion und -infrastruktur sind die Dekarbonisierungsziele realistisch.
Ziel meiner Arbeit ist es einen Energiemix für das Jahr 2050 aufzuzeigen, der einerseits die Dekarbonisierungsziele und den vom Bundesrat beschlossenen Atomausstieg erreicht und auf die Fragestellung eingeht, was die vom Bundesrat gesetzten Ziele aus physikalischer Sicht bedeuten. In dieser Arbeit liegt der Fokus nicht auf einer politischen Perspektive.
Mittels Berechnungen, unter Einbezug der Wirkungsgrade der verschiedenen Energiegewinnungsverfahren und mit wertvollen Informationen von Experten konnte in drei verschiedenen Szenarien gezeigt werden, was eine 100%ige Elektrifizierung des Verkehrs und ein 100%iger Ausstieg aus fossilen Brennstoffen physikalisch bedeutet. Der Strombedarf wird sich in Zukunft um mind. 150'000 TJ erhöhen und damit fast verdoppeln. Unter anderem wären dazu der Bau von ca. 213km2 Solaranlagen (bzw. 12% der bebauten Fläche der Schweiz) und ca. 5'100 Windräder notwendig, um diesen Bedarf zu decken.
Es wurde aber auch klar, dass für die Erreichung der Ziele des Bundesrates im Szenario 1 immer noch 178’365TJ Einsparung notwendig wären, um den Pro-Kopf-Verbrauch um die vom Bundesrat angestrebten -43% (vs. 2000) senken zu können. Dies kann praktisch nur durch Wärmeisolation erreicht werden, da die Effizienzgewinne mit dem Ersatz durch alternative Energiegewinnungsverfahren in den Berechnungen bereits ausgeschöpft wurden.