Fach: Geschichte
Diese Arbeit stellte mein Bild, das ich von meiner Familie hatte, radikal in Frage. Nicht nur den Erzählungen anderer, sondern auch meinen eigenen Verklärungen, die mir zuvor nicht bewusst waren, begegne ich heute kritischer.
Abstract
Diese Maturitätsarbeit ist aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht online verfügbar!
War der Urgrossvater ein Widerstandskämpfer gegen die Nazis? – Das «Dritte Reich», wie es die Zeitzeug*innen aus verschiedenen Ländern ihren Enkel*innen erzählen, unterscheidet sich deutlich von dem Bild, das unser Geschichtswissen uns liefert. Interessant ist dabei, dass die nachfolgenden Generationen die Geschichten deutlich anders schildern und ihren Kindern weitergeben, als die Zeitzeugen es selbst tun. Diese Arbeit untersucht, wie die Geschichten aus der Zeit des Nationalsozialismus im kommunikativen Gedächtnis zweier Familien – einer aus Deutschland und einer aus Norwegen – weitergegeben werden und wie sie sich dabei verändern. Dabei wurde mit der Oral History Methode und Quellen von jeweils vier verschiedenen Generationen gearbeitet. Meine Arbeit zeigt auf, dass die Narrative der Erzählungen aus dem «Dritten Reich» in beiden Familien von einer kumulativen Heroisierung der Vorfahren geprägt sind, die von diversen Deutungsmustern getragen und gerechtfertigt werden. Strukturell sind sich die Veränderungen der Geschichten in den beiden Ländern auffallend ähnlich, obwohl Deutschland und Norwegen auf unterschiedlichen Seiten der Geschichte standen.