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2020

Autor/-in:

Seeberger Fabrizio

Herstellung einer Halbarte im 16. Jh. und die Quellenlage von Schmiedeanleitungen

Geschichte
Betreuer/-in:
Miguel Garcia
2. Betreuer/-in:
Rezia Krauer
Schule:
Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene
Fach: Geschichte
Abstract

Wie wurden Halbarten im 16. Jh. hergestellt und weshalb wurde zur Technik der Schmiede­arbeit nur wenig überliefert? Anhand von Literatur, der Untersuchung überlieferter Halbarten, Gesprächen mit Schmieden und der eigenen Herstellung einer Halbarte wurde schrittweise ein mögliches Herstellungsverfahren rekonstruiert und nach einem Grund für die mangelnde Überlieferung von Schmiedeanleitungen gesucht. 

Eine Halbarte besteht aus bis zu zehn Einzelteilen, die durch Feuerschweissungen verbunden werden. Bei dieser Schmiedetechnik werden zwei Teile bis kurz vor dem Schmelzpunkt erhitzt und durch stetige Hammerschläge miteinander verschweisst.  

Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Schmiede im 16. Jh. eine Halbarte herstellen konnten und die Schmiede, die Halbarten hergestellten haben, auf die Herstellung von Stangenwaffen spezialisiert waren. Es bestand kein Bedürfnis in der gemeinen Gesellschaft, sich vertieft mit der Herstellung von Halbarten zu befassen, und somit kein Grund für die Schmiede, ihre Erfahrungen für die Gemeinschaft festzuhalten. Falls sich ein Schmied einen Hergang notierte, blieb dieser in seinem Besitz und ging im Laufe der Jahrhunderte verloren und musste deshalb mühsam rekonstruiert werden.