2021
Autor/-in:
Wehrli Nicolas
Preisdiskriminierung im Zeitalter der Digitalisierung am Beispiel von Online-Käufen
Ernst Füglistaler
Kantonsschule Limmattal
Fach: Wirtschaft und Recht
Abstract
Durch die Pandemie und diverse Lockdowns ist Online-Shopping zu einem prominenten Teil unseres Alltags geworden – auf den ersten Blick mit grossen Vorteilen verbunden: Die Online-Plattform vergrössert die Auswahl und mit Preisvergleichsseiten lässt sich schnell das beste Angebot finden. Doch der Zugriff auf gewisse Informationen der Käufer erlaubt es den Unternehmen, die Zahlungsbereitschaft Einzelner abzuschätzen, und öffnet die Tür für Preisdiskriminierung – den Verkauf identischer oder nahezu identischer Güter zu unterschiedlichen Preisen. Diese Diskriminierung ist von der Zahlungsbereitschaft abhängig. Z.B. haben Frauen tendenziell eine höhere Zahlungsbereitschaft für Kosmetikartikel und dem Schweizer steht mehr Geld für Ferien zur Verfügung als einem durchschnittlichen EU-Bürger. In einer hochinformativen Maturitätsarbeit überprüft Nicolas Wehrli anhand von zwei Experimenten, ob es Preisunterschiede bei der Buchung von Ferien aufgrund des Wohnorts oder des benutzten Geräts gibt. Im ersten Versuch wird der Preis einer Reise von Zürich nach New York mit Hotelbuchung nach Preisunterschieden in Bezug auf den Wohnort des Käufers bzw. der Käuferin untersucht. Ist im Internet für Schweizer*innen alles teurer? Das zweite Experiment betrachtet die Buchung eines Hotels in Dublin. Der Versuch analysiert einen möglichen Preisunterschied anhand des benutzten Geräts (Apple, Android, Windows, Mac). Die beiden Experimente wurden zeitgleich, mit VPN-Verschlüsselung, verschiedenen Kontaktpersonen in unterschiedlichen Ländern und unter periodischer Beseitigung von Nutzerdaten (Verlauf, Cookies etc.) sorgfältig durchgeführt. In diesen Experimenten konnte Nicolas Wehrli Preisdiskriminierung mit Differenzen von bis zu 300 CHF auf den Webseiten www.iberia.com, www.hotels.com und www.priceline.com nachweisen.