Zum Hauptinhalt springen

2021

Autor/-in:

Schäppi Gian

Satire

Ein literarischer Vergleich

Betreuer/-in:
Dominik Humbel
2. Betreuer/-in:
Regula Stehli
Schule:
Kantonsschule Rychenberg
Fach: Vergleichende Literaturwissenschaft, Latein
Diese Arbeit hat mir gezeigt, dass nicht nur die Satire als Kunstgattung, sondern insbesondere auch die literarische Satire eine grosse Vielfalt besitzt und reich an Nuancen ist.
Abstract

Bei dieser Maturitätsarbeit handelt es sich um eine Gegenüberstellung zweier satirischer Werke, die der Frage nachgeht, was einen Text zu einer Satire macht. Es wird ein diachroner Vergleich zwischen der Apocolocyntosis von Seneca aus dem 1. Jh. u.Z. und In memoriam von Jan Peters, erschienen im Nebelspalter-Magazin im Jahre 2005, erstellt. Anhand der aus Fachliteratur eruierten Kriterien literarische FormAngriff und Intentionhistorische Spezifität und Ironie, die typische Eigenschaften der Satire aufgreifen, werden die beiden Werke zuerst isoliert betrachtet und im Anschluss verglichen. Durch den Vergleich kristallisieren sich auffallende Aspekte beider Werke heraus. Es wird klar, dass die beiden Texte aus unterschiedlichen Gründen Vertreter der Satire darstellen. Die Apocolocyntosis gehört in der Form der menippeischen Satire an. Weil es sich aber um einen persönlich motivierten Angriff gegen ein Individuum handelt, ist die protreptische Intention, die für diese Textgattung üblich wäre, nicht gegeben. Senecas Werk ist also weniger aufgrund des Inhalts als vielmehr aufgrund der Form eine Satire. Bei In memoriam ist es umgekehrt: Der Text ist im Stil einer Rede geschrieben, doch der Inhalt und die Wirkungsabsicht sind typisch für eine Satire.