Zum Hauptinhalt springen

2021

Autor/-in:

Rutschmann Julia

Anna Wiser

gefoltert und hingerichtet. Ein Opfer des letzten Zürcher Hexenprozesses von 1701

Betreuer/-in:
Stephan Caspers Durrer
Schule:
Kantonsschule Zürich Nord
Fach: Geschichte
Diese Arbeit hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, lokale Geschichte aufzuarbeiten und für Gerechtigkeit einzustehen.
Abstract

Julia Rutschmann hat in ihrer Arbeit die Geschichte ihrer Vorfahrin Anna Wiser ermittelt, welche zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Zuge des letzten Zürcher Hexenprozesses hingerichtet worden ist. Grundlage dieser Untersuchung bildete die Transkription und Analyse der zugehörigen Prozessakte, welche sich im Staatsarchiv Zürich befindet. Die Rekonstruktion der Ereignisse gewährt einen Einblick in folgenreiche frühneuzeitliche Sozialbeziehungen: Wie in einer kleinen Dorfgemeinschaft mit dem Anklagebestand der Hexerei Mittel zur Verfügung standen, um abweichendes Verhalten anzuprangern, und wie der vormoderne Staat durch den Einsatz seiner juristischen – auch gewalttätigen – Mittel Menschen einem unbarmherzigen Verfahren unterwarf und Devianz sanktionierte. Auch Anna Wiser erfuhr diese Verdrängung am eigenen Leib und musste dafür mit ihrem Leben bezahlen. Der Fall von Anna Wiser macht deutlich, wie wichtig es ist, historische Ereignisse aufzuarbeiten. Die Zürcher Hexenprozesse sind letztendlich ein fatales Staatsverbrechen, welches rund 80 Opfer forderte – umso verwunderlicher ist es, dass es in der Stadt Zürich bis heute kein Denk- oder Mahnmal gibt, welches an die geschehenen Gräueltaten erinnert.