Fach: Biologie
Es fasziniert mich immer wieder von neuem, wenn die Ergebnisse lange und sorgfältig geplanter Beobachtungsreihen zusammen ein Bild zu ergeben beginnen, das sich stimmig in vorhandene Theorien und Thesen einfügt: Ziel jedes naturwissenschaftlichen Forschers.
Abstract
Vom März bis Juni 2021 wurden die Brutbestände der Wasseramsel (Cinclus cinclus) an den unteren fünf Kilometern Bachlauf des Chämptnerbachs im Zürcher Oberland kartiert. Parallel dazu wurden an zwölf regelmässig verteilten Standorten durch Kicksampling das Nahrungsangebot (primär wasserlebende Insektenlarven) und mittels eines eigens erarbeiteten Beurteilungsschemas die ökologischen Bachstrukturen erfasst. Es wurden drei Brutreviere mit einer Länge von je nicht ganz 500 m gefunden, der Bruterfolg war aufgrund von zwei Hochwassern tief, nur ein einziger ausgeflogener Jungvogel konnte festgestellt werden. Werden Nahrungsangebot, Lebensraumqualität und Verfügbarkeit potenzieller Nistplätze zusammengenommen, sind die Brutreviere für die Wasseramsel tatsächlich attraktiver als andere Bachabschnitte. Grundsätzlich eignet sich jedoch auch der übrige Chämptnerbach als Habitat. Das fast völlige Fehlen attraktiver Nistplätze könnte hier durch die Installation von Nistkästen kompensiert und, so die Hoffnung, die Brutbestände der Wasseramsel langfristig erhöht werden. Ein entsprechendes Projekt wird im Ausblick skizziert. Kartierung und Aufgleisung dieses Projekts geschahen teils in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein Wetzikon-Seegräben.