2022
Autor/-in:
Truninger Linus
OGYGIA
Jürg Rüthi
Susann Dubs
Kantonsschule Rychenberg
Fach: Musik
Abstract
Ein Klavier, drei Sänger*innen, die Themen Einsamkeit, Liebe, Angst und Befreiung, alles an einem Ort, der gleichzeitig auch dem Werk seinen Titel gibt: Ogygia. So einfach war es dann doch nicht, manchmal ertrank ich beinahe im unendlich weit scheinenden Ozean, so weit weg schien das Ziel, manchmal herrschte plötzlich Windstille, und die Musen weigerten sich, mich mit Inspiration und Ideen zu versorgen. Aus der Welt der griechischen Mythen zog ich auch den Stoff für die Kurzoper. In meiner Adaption des homerischen Epos’ findet sich die Nymphe Kalypso ebenso von Odysseus verführt und eingeengt wie dieser von ihr. Im Stück und während des Schreibprozesseses begleitete ich sie bei ihrer Befreiung von einer unglücklichen Liebe und der Tyrannei des Schicksals und auf der Suche nach ihrem eigenen Weg in der Welt. Meinen eigenen Weg versuchte auch ich beim sprachlichen und musikalischen Ausdruck der Geschichte einzuschlagen. Der Text ist lyrisch, folgt aber keinen strengen Regeln, die Partitur wechselt zwischen Tonalität und Atonalität und musikalische Leitmotive führen durch das Stück. Mein Ziel war eine stark handlungsbezogene Musik mit Inhalt. Deshalb standen das Schreiben des Librettos und die Befassung mit Kompositionstheorie am Anfang dieses Wegs, worauf ich mich dann ans Vertonen meiner eigenen Liedtexte machte. Am Ende habe ich es also doch noch nach Hause ans rettende Ufer geschafft. Entstanden ist eine Kammeroper mit minimalen Mitteln aus der Feder eines (inzwischen ein bisschen weniger) unerfahrenen Komponisten.