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Autor/-in:

Himmelberger Jonas

Handys und Hirne

Welchen Einfluss haben digitale Medien auf unser Gedächtnis und Erinnerungsvermögen? - Neurobiologische Analyse anhand empirischer Studie

Betreuer/-in:
Linn Sgier
2. Betreuer/-in:
Rosanna Pangrazzi
Schule:
Kantonsschule Freudenberg
Fach: Biologie
Mit einem Studiendesign, das Memorierung und Konsolidierung im neurobiologischen Lernprozess unterscheidet, gelang es mir, den Zusammenhang von Erinnerungsvermögen und Medienkonsum zu analysieren und eine entsprechende Lernempfehlung zu formulieren.
Abstract

Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Zusammenspiel des menschlichen Gedächtnisses und der Nutzung von digitalen Medien zu untersuchen. 

Die empirische Interventionsstudie an der KFR geht folgenden Fragen nach: Inwiefern beeinflusst der eingeschobene Konsum von digitalen Medien zwischen Lern- und Abrufphase das Erinnerungsvermögen an zuvor gelernte Inhalte? Lassen sich dabei Unterschiede zwischen der Art der digitalen Medien ausmachen? Und wie beeinflusst die regelmässige Verwendung von digitalen Geräten die oben gestellten Fragen? 

Anhand eines eigens designten visuell‐räumlich‐verbal‐assoziativen memory tests wurde eine Testserie von drei Subtests durchgeführt. Die einzige Variable war dabei die Beschäftigung nach der Lernphase. So folgte einmal eine Ruhephase – als Kontrolle – einmal eine Ablenkung durch passiven Konsum von Kurzvideos auf den sozialen Medien und einmal eine Ablenkung durch aktiven Konsum von digitalen Logikrätseln.

Es konnte mit hoher Signifikanz (p = 0.0002 bei α = 0.05) nachgewiesen werden, dass der Konsum digitaler Medien einen negativen Einfluss auf das Abrufen kurz zuvor gelernter, unbekannter Inhalte hat. Die Art der digitalen Medien machte dabei einen wesentlichen Unterschied aus. Ausserdem lässt sich bei mediengewohnten Probanden (>6h/d) eine bessere ‘Resistenz’ gegenüber der Interferenz durch Medienkonsum während der Konsolidierung beschreiben.