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Autor/-in:

Baltzer Lina

Das Vermächtnis der Chancen

Ungerechtigkeit im Schweizer Bildungssystem

Betreuer/-in:
Angela Schiffer
Schule:
Atelierschule Zürich
Fach: Geisteswissenschaften
Die intensive Auseinandersetzung ermöglichte mir fundiertes Wissen anzueignen, welches ich in Diskussionen adaptiv anwenden kann. ich habe viele Einsichten erlangt, die mein Bewusstsein für Privilegien und der daraus resultierenden Prädestination der Chancen stark gefestigt hat.
Abstract

In meiner Abschlussarbeit befasse ich mich mit der Chancenungerechtigkeit im Schweizer Bildungssystem. Meine Leitfrage lautet: «Inwiefern beeinflussen soziale, kulturelle und strukturelle Faktoren die Chancen

eines Menschen?» Grundlegend zum Verständnis der Arbeit ist der Unterschied zwischen der Chancengleichheit und der Chancengerechtigkeit. Erstere wird im Schweizer Bildungssystem ausgeführt. Sie besagt, dass alle Schüler:innen am Ende der Primarschule die gleichen Chancen haben einen ihrem Potenzial entsprechenden Bildungsweg einzuschlagen. Allerdings stehen diesem Optimum die Statistiken im Wege, die aufzeigen, dass eine eklatante Disparität zwischen den sozialen Schichten herrschen, was die Bildungsabschlüsse betrifft. Der Zugang zu Chancen wird reproduziert. Nicht nur dem ökonomischen, auch dem zentralen kulturellen Kapital ist ein hoher Wert beizumessen. Dieses umfasst die Prägung durch Kultur im weitesten Sinne. Die Kapitalformen sind bis zu einem gewissen Grad ineinander transformierbar, allerdings beeinflussen die Prägungen die internalisierten Dispositionen (denken-fühlen-handeln) stark und die Chancen sind somit nicht frei zu gestalten oder, wie behauptet wird, vom tatsächlichen Potential abhängig. Konkludierend ist ein holistischer Ansatz nötig, wie ihn die Chancengerechtigkeit aufzeigt. Berücksichtigung der Unterschiede und zur Verfügung gestellte Ressourcen sind die Voraussetzungen, damit tatsächlich alle Menschen die gleichen Mittel zur Realisation ihres intrinsischen Potentials erlangen können.